Nachbarkatze greift deine Katze an – das kannst du tun

Deine Katze wird von der Nachbarkatze attackiert. Hier erfährst du, wie du deiner Katze helfen kannst – und was nicht funktioniert. Ein Erfahrungsbericht.

Fiese Nachbarskatze

Es könnte alles so schön sein, wenn Nachbars Katze nicht wäre. Deine Katze genießt das Leben als Freigänger und blüht richtig auf. Doch dann macht die Nachbarkatze einen Strich durch die Rechnung. Sie greift deine Katze an, will sie vertreiben und macht ihr das Leben schwer.

Deine einst so unbeschwerte Katze ist plötzlich ängstlich und schreckhaft, vielleicht traut sie sich sogar nicht mehr nach draußen. Sie kommt mit Verletzungen nach Hause, und du fragst dich verzweifelt, wie du ihr helfen kannst.

Mir erging es genauso mit meinen beiden Katzen Tiger und Pari. Besonders auf Kater Tiger hatte es die schwarze Nachbarkatze abgesehen. Die Angriffe setzten ihm so zu, dass er extrem schreckhaft wurde. Er kam mit Kratzern und sogar einem Schlitz im Ohr nach Hause. Diese Situation war sehr belastend für Tiger. Für mich auch. Sobald ich das Katzengeschrei hörte, die Nachbarkatze hatte ein ganz fieses Kampfgeheul, lief ich oft barfuß nach draußen, um das Miststück zu verscheuchen. Wenn die Katze lachen könnte, hätte sie gelacht. Sie wusste ganz genau, dass ich viel zu langsam war, um sie zu erwischen. Darum trabte sie entspannt davon – und wartete auf die nächste Gelegenheit, meinen Kater zu verdreschen. Mein Tiger tat mir unendlich leid.

Ich habe alle Tipps ausprobiert, die ich finden konnte. Nachfolgend schildere ich, was ich ausprobiert habe, was geholfen hat und was nicht.

Zwei kämpfende Katzen
Revierkämpfe: Keine Katze gibt ihr Revier freiwillig auf.
(Foto: © M-Production – stock.adobe.com)

Warum attackiert die Nachbarkatze meine Katze?

Jede Freigängerkatze beansprucht ein eigenes Revier. Diese Reviere sind normalerweise gut organisiert: Es gibt exklusive Bereiche für einzelne Katzen, Gemeinschaftsorte und Wege, die von allen genutzt werden dürfen. Doch das System gerät ins Wanken, wenn neue Katzen in die Nachbarschaft ziehen und die Reviergrenzen neu ausgehandelt werden müssen.

Das ist das Problem der modernen Katze: Im Revier herrscht Unruhe, weil sich die Zusammensetzung der Katzengruppen ständig ändert. Neue Katzen ziehen ein, andere verschwinden. Das bedeutet für unsere Katzen ständigen Stress und erneute Revierkämpfe.

Was kannst du tun, um deiner Katze zu helfen?

1. Kontakt mit den Katzenhaltern aufnehmen

Der erste Schritt sollte sein, mit den Haltern der aggressiven Katze zu sprechen. Frage nach, ob die Katze kastriert ist. Kastrierte Katzen sind weniger aggressiv, haben kleinere Reviere und zetteln weniger Kämpfe an. Besonders unkastrierte Kater sind sehr territorial und kämpfen verbissen um ihr Revier.

Eine Kastration macht Katzen ruhiger und ausgeglichener. Schildere den Nachbarn die bedrückende Situation, damit sie eine Kastration in Erwägung ziehen.

Argumentationshilfe: Kastrierte Kater leben länger, weil sie weniger Gefahren ausgesetzt sind. Sie müssen nicht tagelang durch fremde Gebiete wandern und Straßen überqueren, um eine Partnerin zu finden. Sie brauchen sich nicht an den heftigen Katerkämpfen beteiligen, bei denen sie mit Krankheiten infiziert werden.

Darum sollten Katzen kastriert werden, auch deine eigenen.

Nach der Kastration dauert es ein paar Wochen, bis sich die Hormone ändern, aber dann sollte die Katzengruppe ein ruhigeres Leben haben.

2. Katzenklappe mit Mikrochip-Erkennung einbauen

Es ist wichtig, dass sich deine Katze im Zuhause sicher fühlt. Darum ist eine Katzenklappe mit Mikrochip-Erkennung unerlässlich. Diese öffnet sich nur für deine Katze und verhindert, dass fremde Katzen eindringen. Deine Katze muss sich drinnen sicher fühlen, sonst kann sie nirgends entspannen und zur Ruhe kommen.

Als ich noch eine Katzenklappe ohne Mikrochip-Erkennung hatte, drang die Nachbarkatze ein und vermöbelte meinen Kater in seinem eigenen Zuhause.

Eine Einschränkung gibt es jedoch bei der Katzenklappe mit Chip-Erkennung: Der Erkennungsprozess des Mikrochips dauert ein paar Sekunden. Wenn deine Katze fluchtartig ins Haus will, muss sie kurz warten, bis die Katzenklappe freigegeben wird. Das ist blöd, wenn die Nachbarkatze gerade hinter ihr her ist.

Dennoch ist eine Katzenklappe mit Chip-Erkennung unerlässlich.

3. Hinterhalt neben der Katzenklappe verhindern

Sorge dafür, dass es in der Nähe der Katzenklappe keine Versteckmöglichkeiten gibt. Bei mir wuchs ein Busch neben der Katzenklappe. Regelmäßig nutzte ihn die Nachbarkatze als Hinterhalt. Sie muss dort stundenlange ausgeharrt haben. Sobald meine Katzen nach draußen gingen oder nach Hause kamen, sprang sie aus dem Hinterhalt hervor und verprügelte meine Katzen. Der Busch ist Geschichte. Seitdem ist zumindest diesbezüglich Ruhe.

4. Nachbarkatze mit Wasserpistole verscheuchen

Katzen sind sehr erfindungsreich, um Artgenossen einzuschüchtern. Die Nachbarkatze setzte sich z.B. draußen vor die Terassentür und starrte ins Wohnzimmer. Fixierte meine Katzen durchs Fenster. Das brachte meine Katzen ziemlich auf.

Darüber hinaus lief die Nachbarkatze mehrmals täglich demonstrativ durch den Garten.

Für diese Fälle schaffte ich mir zwei Wasserpistolen*  an und positionierte sie an strategisch wichtigen Orten, damit ich sie schnell zu fassen bekam. Das kalte Wasser im Fell konnte Nachbars Katze nicht leiden und sie flüchtete. Eins zu null für mich.

Trotzdem muss ich leider sagen, dass es nach meiner Erfahrung nicht möglich ist, eine hartnäckige Katze mit einer Wasserpistole dauerhaft aus dem Garten fern zu halten. Aber man kann zumindest dafür sorgen, dass sie es sich im Garten nicht gemütlich macht. Zumindest ergriff sie die Flucht, sobald sie mich sah.

5. Anfreunden mit der Nachbarkatze

Diesen Tipp fand ich im Internet: Freunde dich mit der Nachbarkatze an, damit sie deine Katzen verschont.

Leider hat das bei mir nicht funktioniert. Ich freundete mich also an. Mir gegenüber war die Nachbarkatze freundlich. Sie ließ sich streicheln, schnurrte, nahm Leckerchen aus der Hand. Das beeinflusste aber in keinster Weise das Verhältnis zu meinen Katzen.

Nur weil die Katze nett zu mir war, war sie noch lange nicht nett zu meiner Katze.

6. Schutzplätze im Garten schaffen

Draußen ist deine Katze potenziellen Angriffen ausgesetzt. Um ihr eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten, kannst du Schutzplätze im Garten einrichten. Besonders gut eignen sich erhöhte Plätze wie Liegeflächen in Bäumen oder wetterfeste Kratzbäume mit Schlafhöhlen auf der Terrasse.

Katzen verschanzen sich gerne in erhöhten Verstecken, darum bitte die Schutzplätze nicht auf dem Boden einrichten.

Mein Kater flüchtete vor der Nachbarkatze ins Gartenhäuschen. Dort verschanzte er sich in einer Ecke. Es war ein gut gewählter Ort, denn die Nachbarkatze kam nicht an ihn ran.

7. Eingreifen bei Kämpfen

Wenn es zu einem Kampf kommt, kannst du versuchen, ihn zu unterbrechen. Eine Wasserpistole ist hierbei ein nützliches Werkzeug. Zwar wird auch deine eigene Katze etwas nass, aber zumindest endet der Kampf schnell.

So gingen die Revierkämpfe bei meinen Katzen aus

Als bei meinen Katzen die Angriffe einen Höhepunkt erreichten, tat Tiger folgendes: Er setzte sich die ganze Nacht auf die Terrasse und zeigte demonstrativ Präsenz. Es war Winter und kalt, aber er zog das über viele Wochen durch. Danach war das Schlimmste vorbei, die Zusammenstöße wurden seltener.

Wenn ihn die Nachbarkatze jagte, verschanzte er sich im Gartenhäuschen und wartete ab, bis sie gegangen war.

Katzen wissen am besten, wie mit Artgenossen umzugehen ist.

Fazit: So kannst du deiner Katze helfen

Leider musste ich feststellen, dass man als Katzenhalter wenig Einfluss auf die Revierkämpfe der Katzen hat. Die Situation hat sich bei uns erst nach anderthalb Jahr beruhigt, ohne dass ich viel dazu beitragen konnte. Letztlich müssen die Katzen ihre Konflikte selbst regeln. Du kannst jedoch unterstützend eingreifen:

  • Installiere eine Katzenklappe mit Mikrochip-Erkennung, um fremde Katzen aus dem Zuhause fernzuhalten. Wichtig: Das Zuhause ist eine Schutzzone.
  • Schaffe sichere, erhöhte Schutzplätze im Garten, auf denen deine Katze vor den Angriffen sicher sind.
  • Halte Wasserpistolen bereit, um in Kämpfe einzugreifen. Außerdem soll sie es sich im Garten nicht gemütlich machen. Falls sie dort ein Schläfchen hält, vertreibe sie.
  • Für kleinere Verletzungen deiner Katze solltest du ein geeignetes Wundspray*  bereithalten.

Ende

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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch sorgfältige Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

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