Katze geht plötzlich nicht mehr aufs Katzenklo

Deine Katze benutzt plötzlich das Katzenklo nicht mehr und pinkelt in die Wohnung. Die gute Nachricht: Mit dieser Anleitung bekommst du das Problem in den Griff.

Katze pinkelt plötzlich nicht mehr ins Katzenklo: Was steckt dahinter?

Du bist verzweifelt. Bis vor Kurzem ging deine Katze aufs Katzenklo und mit einem Mal verweigert sie es. Sie pinkelt auf herumliegende Wäsche, aufs Bett, Teppich und Sofa. Du hast alles mögliche probiert, bekommst aber das Problem einfach nicht in den Griff. Keine Sorge, es gibt eine Lösung.

Wenn eine Katze, die bisher brav das Katzenklo benutzt hat, es mit einem Mal verweigert, gibt es dafür einen triftigen Grund. Es ist keine Laune deiner Katze. Sicher ist: Deine Katze hat schon eine Weile eine große Sorge. Bisher konnte sie dieses Problem gerade noch aushalten. Aber jetzt kam eine Kleinigkeit dazu und brachte das Fass zum Überlaufen. Die Folge: Deine Katze pinkelt in die Wohnung und zeigt damit: „Mir geht es wirklich schlecht.“

Die gute Nachricht: Es gibt nur drei Gründe, warum deine Katze plötzlich nicht mehr das Katzenklo benutzt:

  1. Probleme rund ums Katzenklo
  2. Schmerzen oder gesundheitliche Probleme
  3. Seelische Belastungen
Katze sitzt neben einem Urinfleck auf dem Teppich.
Warum pinkelt meine Katze plötzlich in die Wohnung?
(Foto: © stockmotion– stock.adobe.com)

Es gilt, herauszufinden, welche Ursache für die Unsauberkeit deiner Katze verantwortlich ist. Sobald du das Problem geortet hast, kannst du dasroblem deiner Katze beseitigen und das Pinkeln außerhalb des Katzenklos hört auf.

Hier erfährst du, wie das funktioniert. Bitte gehe strukturiert vor und halte die nachfolgende Reihenfolge ein. Beginne mit dem Klomanagement:

1. Häufigste Ursache: Probleme rund ums Katzenklo

Der häufigste Auslöser für plötzliche Unsauberkeit ist das Katzenklo. Um herauszufinden, ob das der Grund bei deiner Katze ist und was genau bei der Katzentoilette stört, musst du ein paar Dinge ausprobieren.

Setze die nachfolgenden fünf Schritte nicht hintereinander um, sondern gleichzeitig.

Überprüfe die Anzahl der Katzentoiletten

Stelle sicher, dass du ein Katzenklo mehr hast als Katzen. Wenn deine Katze bisher vermeintlich problemlos eine einzige Toilette benutzt hat, bedeutet das nicht, dass sie damit glücklich war. Gib einer Einzelkatze zwei Katzenklos, zwei Katzen drei Klos, drei Katzen vier Klos. Keine Sorge, du musst dein Zuhause nicht mit Katzentoiletten pflastern. Es geht erst mal nur darum, das Problem zu finden.

Willst du wissen, warum Katzen so gerne mehrere Katzentoiletten nutzen? Am liebsten hätten Katzen eine immer saubere Katzentoilette. Da dies in der Praxis aber nicht möglich ist, nutzen Katzen gerne eine Toilette fürs kleine Geschäft und die andere fürs große. So muss sie zum Pinkeln nicht in der Streu mit dem Kot herumlaufen.

Hauben entfernen

Wenn du Haubentoiletten nutzt, nehme die Haube ab. Ich habe noch nie eine Katze gesehen, die Haubentoiletten mag. Aus Sicht einer Katze ist ein Haubenklo nämlich eine Falle: winzig kleiner Raum, keine Fluchtmöglichkeit und ohne die Möglichkeit, die Umgebung im Blick zu behalten.

Auch wenn deine Katze bisher eine Haubentoilette vermeintlich klaglos benutzt hat, bedeutet es nicht, dass sie mit der Situation zufrieden war. Katzen sind pragmatisch und nehmen die Dinge so, wie sie sind – bis es ihnen zu viel wird. Pinkelt eine Katze mit einem Mal in die Wohnung, ist immer eine Notsituation verantwortlich dafür.

Verschiedene Streuarten ausprobieren

Eine Streu muss Katzen-Anforderungen genügen und z.B. Urin aufsaugen, den Geruch einschließen und ausreichend hoch eingefüllt sein. Die Streu darf keine beängstigenden Geräusche machen wie z.B. Silikatstreu und sie soll sich zwischen den Pfoten natürlich anfühlen.

Probiere verschiedene Katzenstreu aus und verwende in jedem Katzenklo eine andere Streu. Empfehlen kann ich die pflanzliche Streu Cat's Best*  oder das Bentonitstreu Biokat's Diamond Care Classic Katzenstreu*  (ohne Duft). Beide Katzenstreu werden von Katzen sehr gut angenommen, außerdem verkapseln sie den Geruch, damit es in der Wohnung nicht nach Katzenklo stinkt.

Katzen stehen neuen oder geänderten Situationen mit Argwohn gegenüber. Sie brauchen Zeit, um sich damit anzufreunden. Darum sollte die neue Streu mindestens eine Woche lang angeboten werden.

Standorte der Katzentoiletten prüfen

Verteile die Katzentoiletten an verschiedenen Orten in deiner Wohnung. Keine Sorge, es geht jetzt noch nicht darum, den endgültigen Standort zu finden.

Katzen wünschen sich auf der Toilette Ruhe. Sie werden nervös, wenn ständig jemand vorbeigeht. Auch unruhige oder laute Zimmer sind ungeeignet. Wenn du einen überdachten Balkon hast, stelle ruhig auch dort eine Katzentoilette auf.

Falls deine Katze immer dieselben Plätze zum Pinkeln benutzt, dann stelle ein Katzenklo auf diese Stellen. Vorher den Fleck gut säubern, und zwar nicht nur mit Spülmittel, sondern mit einem Enzymreiniger, der den Geruch neutralisiert. Keine Sorge, die Katzenklos müssen nicht in der Mitte des Wohnzimmers stehen bleiben, es geht jetzt erstmal nur um die Ursachenforschung.

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Regelmäßige Reinigung

Katzen mögen eine saubere Toilette. Sie wollen nicht im alten Kot herumlaufen und eine Grube graben. Entferne daher Klumpen und Kot zweimal täglich.

Zusammenfassung: Maßnahmen rund ums Katzenklo

  • Biete ein Katzenklo mehr an, als du Katzen hast.
  • Entferne die Hauben von den Toiletten.
  • Teste unterschiedliche Katzenstreu.
  • Verteile die Toiletten in deiner Wohnung an ruhigen Orten.
  • Sorge für regelmäßige Reinigung der Katzenklos.

2. Schmerzen als Ursache

Die zweithäufigste Ursache für plötzliche Unsauberkeit sind Schmerzen und Krankheit.

Hat das Toilettenmanagement das Problem nicht gelöst, ist Tierarzt angesagt. Lass‘ deine Katze durchchecken. Die Chancen stehen gut, dass deine Katze unter Schmerzen leidet oder krank ist.

Nimm das bitte ernst und stelle deine Katze unbedingt beim Tierarzt vor – auch wenn du der Meinung bist, dass deine Katze bestimmt gesund ist. Die meisten Tierhalter reagieren so: „Meine Katze hat keine Schmerzen. Das würde ich doch merken.“ Genau das stimmt eben nicht.

Katzen müssen in freier Wildbahn Schmerzen und Krankheiten verbergen, weil sie nur überleben, wenn sie stark und gesund wirken. Zeigen sie körperliche Schwäche, werden sie schnell zur Beute. Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verheimlichen.

Die Körpersprache von Katzen ist subtil und wahrscheinlich sind Katzen der Meinung, dass wir Menschen schwer von Begriff sind. Wir kapieren nämlich oft nicht, was uns Katzen sagen wollen. Darum brauchen Katzen uns gegenüber auffallende Kommunikation. Zum Beispiel Pinkeln außerhalb des Katzenklos. Damit wollen dich Katzen ganz sicher nicht ärgern oder Rache üben, sie wollen dir nur zeigen: Mit mir stimmt etwas nicht.

Viele Katzenhalter waren nach dem Arztbesuch völlig überrascht, weil die Katze z.B. unter einer schmerzhaften Blasenentzündung litt.

Werden die Schmerzen behandelt, hört die Unsauberkeit auf.

3. Seelische Belastungen

Wenn der Tierarzt keine gesundheitlichen Probleme festgestellt hat, kann die Ursache fürs Pinkeln außerhalb des Katzenklos nur noch von einer seelischen Belastung kommen.

Katzen sind pragmatisch, geduldig und tapfer. Sie ertragen schwierige Situationen ohne zu murren. Aber manchmal wird es ihnen dann doch zu viel und bringt das Fass zum Überlaufen.

Katzen mögen keine Veränderungen. Sie wünschen sich einen strukturierten Tagesablauf und eine gewohnte Umgebung. Bereits bei kleinen Veränderungen kann die kleine Welt einer Katze zusammenbrechen. Nimm das nicht auf die leichte Schulter, denn deine Katze ist dann in echter Not und sehr verzweifelt.

Mögliche Ursachen für seelische Belastungen

  • Familienzuwachs oder -verlust
  • Längere Abwesenheit von Bezugspersonen
  • Langeweile und Unterforderung
  • Stress bei Familienmitgliedern
  • Veränderungen in der Wohnung, wie umgestellte Möbel
  • Verlust des Artgenossen
  • Streit mit anderen Katzen
  • Ein neuer Mitbewohner

Deine Aufgabe besteht nun darin, die Sorge deiner Katze herauszufinden: Überlege, was sich geändert hat – und sei es eine noch so kleine Veränderung. Nur wenn du die Ursache herausfindest und abstellst, wird deine Katze aufhören, außerhalb des Katzenklos zu pinkeln.

So bitte nicht reagieren

Urin hat für Katzen keinen negativen Aspekt. Urin ist für Katzen nicht eklig. Urin ist einfach nur eine Möglichkeit zur Kommunikation.

Im Internet ist immer wieder von Protestpinkeln die Rede. Katzen würde demonstrativ auf die Kleidung pinkeln, um ihren Menschen zu bestrafen. Aber Pinkeln ins Zuhause bedeutet für Katzen niemals Protest, sondern ist eine Art der Kommunikation und bedeutet große Verzweiflung.

Katzen sind mental gar nicht dazu in der Lage, Rache zu nehmen oder Protest zu zeigen.

Darum, bitte, ganz wichtig, bestrafe deine Katze niemals, wenn sie außerhalb des Katzenklos pinkelt. Wenn sie das tut, ist sie in Not. Also bitte nicht anschreien oder gar schlagen und erst recht nicht die Schnauze ins Malheur drücken. Stattdessen reinige die vollgepieselte Stelle ruhig und entspannt und mache dich auf die Suche nach der Ursache der seelischen Not.

Ende

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge erstelle ich sorgfältig. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

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