Darum brauchen Katzen dringend Katzengras

Katzengras vermeidet Darmverschluss, hilft bei Übelkeit und Bauchschmerzen. Haarballen im Magen gehören bei Katzen zu den häufigsten Ursachen für einen Darmverschluss.

Ist Katzengras für Katzen wichtig?

Ja, Katzen müssen unbedingt Gras fressen. Bekommen sie kein Gras, kann das im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen. Warum das so ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Wenn Katzen ihr Fell reinigen, entfernen sie abgestorbene Haare und schlucken sie herunter. Im Magen können die Haare auf zweierlei Arten ausgeschieden werden:

  • Kleine Haarmengen werden über die Verdauung mit dem Kot entsorgt.
  • Größere Haarknäuel werden erbrochen.

Kleinere Mengen Haare werden einfach mit dem Kot aus dem Körper entfernt. Wenn die geschluckte Haarmenge größer wird, verklumpt sie zu einem dichten Haarballen (sog. Bezoaren). Diese Haarknäuel können nicht mehr verdaut werden – sie müssen erbrochen werden. Diese Situationen passieren tagtäglich.

Diese dichten Haarballen liegen den Katzen schwer im Magen, wahrscheinlich ist ihnen übel, vielleicht haben sie sogar Bauchweh. In dieser Situation fressen Katzen Gras. Die Bitterstoffe darin reizen die Magenschleimhaut und lösen einen Brechreiz aus. Mit Gras können Katzen leichter erbrechen und die Haarballen loswerden.

Das Erbrochene stinkt übrigens nicht: Es sind nur ein paar Gräser und Fell.

Was passiert, wenn man Katzen kein Katzengras gibt?

Kommen Katzen nicht an Gras heran, müssen sie die dichten Haarballen im Magen ohne Unterstützung erbrechen. Wenn das nicht gelingt, kann es zum Darmverschluss und zu lebensgefährlichen Situationen kommen.

Manche Katzenhalter geben ihrer Katze bewusst kein Gras, damit sie weniger erbricht. Natürlich ist es eklig, wenn Katzen erbrechen. Aber der Katzenkörper ist so veranlagt, das lässt sich nicht ändern. Darum gib deiner Katze bitte Katzengras, damit sie die Haarballen, die schwer im Magen liegen und Übelkeit verursachen, loswerden kann. Erbrechen vermeidet Darmverschluss.

Katze frisst Katzengras.
Ohne Katzengras können Katzen die Haarballen im Magen nur schwer loswerden.
(Foto: © denisval – stock.adobe.com)

Braucht mein Freigänger Katzengras?

Freigänger bedienen sich draußen selbst am Gras. Sie fressen einfach die Grashalme aus den Gärten.

Allerdings ziehen meine Katzen das Katzengras der Wiese vor. Katzengras aus Getreide ist erheblich weicher als Wiese. Nach meiner Beobachtung ist das der Grund für die Bevorzugung.

Ich habe meinen Katzen im Garten ein wenig Katzengras im Beet gesät. Sie lieben es.

Im Winter, wenn draußen alles unter Schnee liegt und die Wiesen darunter liegen, brauchen auch Freigänger Katzengras in der Wohnung.

Muss ich meiner Wohnungskatze Katzengras anbieten?

Ja, unbedingt. Ansonsten wird deine Katze aus der Not heraus Zimmerpflanzen anknappern. Nicht, weil sie dich ärgern will, sondern weil die Haarballen schwer in ihrem Magen liegen und sie dringend beim Erbrechen Unterstützung braucht. Einige Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig. Am besten in Katzenhaushalten nur ungefährliche Pflanzen verwenden.

Weitere Theorien übers Grasfressen

Es ist bis heute nicht abschließend geklärt, warum Katzen Gras fressen. Manche glauben, es liegt an den Nährstoffen der Gräser. Andere denken, Katzen fressen Gras aus Langeweile.

Meine Meinung als langjährige Katzenhalterin: Ich habe keine Zweifel, dass Katzen Gras zum Hochwürgen von Haarballen fressen. Ich kann oft zusehen: Meine Katzen fressen Gras und erbrechen nur wenige Minuten später Gras mit Fell. Außerdem habe ich einen zweiten Grund ausmachen können: Katzen fressen Gras bei Übelkeit, Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen. Ungewöhnlich ist dieser Verdacht nicht, man kennt das Verhalten von Hunden.

Welches Katzengras soll ich füttern?

In Fachgeschäften werden verschiedene Katzengrassorten angeboten, die du alle nutzen kannst: Süßgräser wie Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Hirse oder sogar Zimmerlilien. Bei Zyperngras muss man vorsichtig sein, das ist nämlich ziemlich scharfkantig.

Ganz einfach: Katzengras selbst anbauen

Mein Tipp: Katzengras selbst anbauen. Das geht sehr einfach und sehr schnell.

Ich kaufe im Supermarkt oder Internet Bio-Hafer. Danach fülle ich einen Blumentopf mit Erde, streue den Hafer eng darauf und bedecke ihn mit ca. 1 cm Erde. Dann feucht halten. Der Hafer keimt schon nach zwei Tagen, nach einer guten Woche ist das Weizengras fertig und kann den Katzen serviert werden.

Man muss aufpassen, dass die Körner nicht ständig im Nassen liegen. Das mag Getreide gar nicht. Lieber jeden dritten Tag ordentlich gießen und an den Tagen dazwischen in Ruhe lassen.

Meine Katzen lieben jedes Katzengras aus Getreide: Hafer, Gerste, Roggen und Weizen.

Wie oft darf man Katzengras geben?

Katzen fressen nur so viel Katzengras, wie sie brauchen. Sie wissen selbst am besten, wie viel und wann sie es brauchen. Deswegen sollen Katzen jederzeit freien Zugang dazu haben.

Wo stelle ich Katzengras hin?

Wenn du einen Balkon hast, stelle das Katzengras dort hin. Im Freien hat Katzengras eine viel längere Lebensdauer. Das ist aber nur sinnvoll, wenn deine Katzen freien Zugang zum Balkon haben.

In der Wohnung stellst du Katzengras am besten ans Fenster. Katzengras mag Helligkeit, aber keine pralle Sonne über den ganzen Tag.

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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge erstelle ich sorgfältig. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

Dies ist ein redaktioneller Beitrag, der nicht gesponsert wird. Er basiert auf umfangreicher Recherche und eigener Erfahrung.

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