Mit diesem Trick gewöhnst du deiner Katze das Schlingen beim Fressen ab. Sie lernt natürliches Fressverhalten – ohne Zwang, ohne Hungern, ohne Druck.
Darum schlingen Katzen
Schlingende Katzen haben in der Vergangenheit gehungert oder sind beim Fressen zu kurz gekommen. Wenn sie dann endlich Futter bekommen, fressen sie so viel wie möglich und so schnell wie möglich.
Dadurch überfressen sie sich. Oft wird ihnen dadurch sogar schlecht und sie müssen sich übergeben.
Dieses Schlingen ist ein Fehlverhalten. Denn der Organismus von Katzen ist so aufgebaut, dass er viele kleine Mahlzeiten pro Tag braucht. Katzen sind Häppchenfresser und fressen in freier Wildbahn ungefähr zehn kleine Mahlzeiten pro Tag.
Rationieren von Futter bewirkt das Gegenteil
Bei schlingenden Katzen wird häufig empfohlen, das Futter zu rationieren. Man soll den Katzen also nur noch kleine Mengen zu Fressen geben. Davon rate ich ab. Denn dieses Vorgehen bewirkt das Gegenteil und verschärft die Angst vor Hunger.
Wenn du das Futter rationierst, wird deine Katze erst recht so viel wie möglich und so schnell wie möglich fressen. Sie wird immer im Hungermodus feststecken.
Wenn wir bei schlingenden Katzen das Futter rationieren, verstärken wir ihre Angst vor dem Hungern.
Ein Schlingnapf ist eine schlechte Lösung
Wenn du einen Schlingnapf benutzt, hast du wahrscheinlich auf den ersten Blick den Eindruck, dass er funktioniert. Deine Katze schlingt schließlich nicht mehr. Aber stelle dir vor, du hast unwahrscheinlich großen Hunger, weil du viel zu lange nichts zu essen bekommen hast. Endlich gibt es Nahrung, aber du kommst nicht richtig ran und kannst nur kleine Krümel essen. Genauso geht es deiner Katze. Es befeuert ihre Hungerpanik.
Was wirklich hilft: All you can eat
Katzen, die schlingen, müssen lernen, dass sie nicht mehr hungern müssen. Das gelingt nicht, wenn das Futter rationiert wird, sondern wenn der Napf immer voll ist. Gib ihr ausreichend Futter, sodass immer ein Rest übrigbleibt. Ist der Futternapf leer, fülle ihn auf.
Ja, anfangs wird sich deine Katze überfressen und sich vielleicht auch übergeben. Es dauert einige Wochen, bis deine Katze merkt, dass immer ausreichend Futter vorhanden ist.
Und ja, deine Katze wird erstmal zunehmen und moppelig werden – na und? Nach der Umstellungsphase stellt sich ein natürlicher Fressmodus ein. Dann wird deine Katze wieder zum Häppchenfresser. Sie wird Futter im Napf übriglassen und es über den Tag verteilt auffressen. Auch das Sättigungsgefühl stellt sich wieder ein. Und ihr Gewicht wird sich normalisieren.
Bei meinen Katzen aus dem Tierheim hat sich diese Methode immer bewährt. Es dauerte tatsächlich einige Wochen, bis sie aus dem Fressmodus herauskamen. Und sie wurden auch vorübergehend etwas dicker. Aber dann wurden sie ruhiger und ausgeglichener. Die Angst vor dem Hungern rückte in den Hintergrund. Ich wusste, dass ich es geschafft hatte, als die Katzen mäkelig wurden 🙂
Ende
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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch sorgfältige Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.
Vielen Dank für den tollen Tipp. Das Schlingen hat mein Max nämlich auch. Etwas Mut muss ich schon haben, denn irgendwo ist die Angst da, dass er einfach zu dick wird. Aber wenn es sich nach ein paar Tagen wieder normalisiert und das ungesunde Schlingen weg ist, hilft es natürlich sehr, denn Napf immer gefüllt zu haben.
Ich verstehe, was du meinst 🙂 Das Schlingen hört nach einer Weile auf, aber man muss wirklich durchhalten. Mein Tierheim-Kater Tiger war auch am Schlingen. Der hat sich anfangs oft übergeben, so derart überfressen hat er sich. Er wurde dann auch erstmal pummelig. Inzwischen lässt er Futter übrig, frisst es über den Tag und ist wieder schlank. LG, Myriam