Fast alle Katzenhalter machen beim Füttern diese 9 Fehler. Hier erfährst du, welche Irrtümer es rund um die Katzenernährung gibt und wie du sie vermeidest.
1. Fehler: Nur zwei Mahlzeiten täglich
Vor 30 Jahren fütterte man Katzen einmal pro Tag, inzwischen zumindest zweimal. Trotzdem ist das immer noch zu selten. Katzen sind Häppchenfresser und brauchen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Der Katzenmagen ist gar nicht in der Lage, große Mengen Futter aufzunehmen. Darum hungern Katzen, wenn sie nur morgens und abends Futter, bekommen. Wie oft also füttern? Mindestens dreimal täglich.
2. Fehler: Keine Knochen füttern
Noch immer wird dieser Irrtum verbreitet: Das Fressen von Knochen schade Katzen. Das ist Unsinn. Knochen gehören zum natürlichen Speiseplan von Katzen, denn sie sind gesund und liefern z.B. Calcium für Zähne und Knochen. Wichtig ist, dass die Knochen roh sind. Gekochte Knochen können nämlich splittern und Speiseröhre oder Magen verletzen.
Wenn du deine Katze glücklich sehen willst, gib ihr Hähnchenflügel oder Hähnchenhälse. Sie wird lange daran nagen, Knorpel und Fleisch herunterschälen und ihre Zähne werden endlich mal zum Einsatz kommen.
Wenn deine Katze frisches Fleisch oder Knochen bisher nicht kennt, ist beim ersten Mal vielleicht noch etwas Übung und Geduld nötig. Gib ihr viel Zeit. Es kann sein, dass sie diese merkwürdige Nahrung erstmal links liegen lässt und sich erst später nochmal rantraut.
3. Fehler: Bei Übergewicht strikte Diät halten
Wenn deine Katze zu dick ist und abnehmen soll, darfst du sie nicht auf eine Nulldiät setzen. Bekommt eine Katze länger als 24 Stunden kein Fressen, droht tödliches Leberversagen.
4. Fehler: Kein Futter in der Nacht
Katzen schlafen von Natur aus tagsüber und sind nachts aktiv. Weil ihr Lebensmittelpunkt nachts stattfindet, sollte in dieser Zeit auch Futter bereitstehen.
5. Fehler: Milch füttern
Katzen lieben Kuhmilch, aber vertragen sie nicht. Denn Katzen werden mit einer Laktoseintoleranz geboren. Die Folge können Durchfall, Erbrechen und Übelkeit sein.
Aber keine Sorge, einen Kaffeelöffel aufgeschäumte Milch vom morgendlichen Latte Macchiato ist kein Problem. Es kommt auf die Menge an.
6. Fehler: Wassernapf steht neben dem Futter
Katzen wollen nicht aus dem Wassernapf trinken, wenn er neben Futternapf steht. Katzenhalter wissen das bereits aus Erfahrung, aber es gibt auch eine Untersuchung dazu:
Die beiden Tierärztinnen Julia Fritz und Stefanie Handl konnten nachweisen, dass Katzen Wasserquellen bevorzugen, die vom Futternapf weit entfernt stehen, am liebsten sogar in einem anderen Raum.
Warum das so ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Man weiß aber, warum Katzen nach dem Fressen nicht trinken: Als Wüstentiere sind sie gewohnt, ihren Flüssigkeitsbedarf über frische Nahrung abzudecken. Das funktioniert, weil ihre Beutetiere, kleine Säuger und Vögel, rund 70 % Feuchtigkeit enthalten. Wenn Katzen fressen, stillen sie also auch gleichzeitig ihren Durst. Darum gibt es keinen Grund, nach oder während des Fressens zu trinken.
7. Fehler: Kein rohes Fleisch
Noch immer liest man, dass Katzen kein rohes Fleisch fressen sollen. Wegen vermeintlicher Bakterien oder Parasiten oder ähnlichem. Dabei sind Katzen reine Fleischfresser und fressen ihre Beute natürlich roh.
Katzen lieben rohes Fleisch, es kommt ihrer natürlichen Ernährung am nächsten.
Man kann sich gut vorstellen, wie frustrierend es ist, immer nur einen weichen Brei aus dem Futternapf zu lecken. Katzen haben Zähne, sie wollen beißen. Wenn du deiner Katze eine Freude machen willst, gebe ihr gelegentlich richtiges Fleisch.
8. Fehler: Trockenfutter füttern
Als ehemaliger Wüstenbewohner deckt die Katze ihren Flüssigkeitsbedarf weitestgehend über ihre Beutetiere. Frisst eine Katze Trockenfutter, müsste sie die vierfache Menge an Flüssigkeit trinken. Dazu ist eine Katze aber gar nicht fähig, es widerspricht ihrer Physiologie.
Frisst eine Katze Trockenfutter, muss es im Verdauungstrakt mit Feuchtigkeit aufgeweicht werden. Das entzieht dem Körper die dringend benötigte Feuchtigkeit. Bei dauerhafter Fütterung schädigt das die Nieren.
Hinweis: Die chronische Nierenerkrankung (CNI) ist die häufigste Todesursache bei Katzen über fünf Jahren. lm Alter von über fünfzehn Jahren ist jede dritte Katze von der Krankheit betroffen.
9. Fehler: Katze mit Hundefutter füttern
Wenn Katzen mit Hunden im selben Haushalt leben, überlegen sich manche Tierhalter, allen Vierbeinern das günstigere Hundefutter zu geben. Aber Vorsicht! Hundefutter ist anders zusammengesetzt, enthält nicht die richtigen Nährstoffe und kann Katzen krank machen.
Katzen brauchen mehr Proteine und Taurin als Hunde. Ein Taurin-Mangel verursacht bei Katzen z.B. Schäden an den Augen bis hin zur Blindheit und Herzmuskelschwäche.
Katzen sind im Gegensatz zu Hunden reine Fleischfresser. Kartoffeln, Nudeln, Obst etc. im Hundefutter können Katzen kaum verwerten.
ENDE
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